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Klimaschutz ist Menschenrecht

Klimaschutz ist Menschenrecht

Studiosus-Gespräch mit Fridays for Future und Menschenrechtlern

09. März 2023

Klimaschutz und Menschenrechte hängen eng miteinander zusammen. Beim Studiosus-Gespräch auf der ITB Berlin 2023 erläuterten Experten unterschiedliche Perspektiven und Positionen. Studiosus-Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch: „Die Branche bewegt sich, aber es geht alles zu langsam.“ Michael Windfuhr vom Deutschen Institut für Menschenrechte ergänzt: „Es braucht mutige Schritte, die sofort gegangen werden. In zehn Jahren ist es zu spät.“ Luís von Randow, Bundessprecher von Fridays for Future: „Doch am Ende hilft nur: weniger reisen.“

Michael Windfuhr vom Deutschen Institut für Menschenrechte: „Der Klimawandel wird die größte und wichtigste Ursache für Menschenrechtsverletzungen.“ Ob nun Dürren oder Überflutungen: Die Menschenrechte auf Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Wasser seien überall betroffen. Somit ließe sich Klimaschutz nicht gesondert von Menschenrechten betrachten. Darüber hinaus könnten auch klimapolitische Maßnahmen Effekte auf Menschenrechte haben, wenn beispielsweise Windparks auf Land indigener Völker errichtet würden.

Harald Zeiss vom Institut für Nachhaltigen Tourismus Inatour: „Der Klimaschutz ist ein extrem komplexes Thema, dazu ist der Tourismus eine sehr komplexe Branche. Viele fragen sich, wo sie wie anfangen sollen.“ So bestünde die Gefahr eines „Weiter so“, das verheerend sei. Die Deutschen seien klimabesorgte Klimasünder: „Wir müssen Mobilität und unser Freizeitverhalten anders denken.“

Luís von Randow, Bundessprecher von Fridays-for-Future: „Klimaschutz muss als sozial-gesellschaftliche Verpflichtung angesehen werden. Dabei braucht es sozialgerechte Konzepte, damit sich am Ende nicht nur die Reichen das Reisen leisten können.“ Eine Kerosinbesteuerung sei unabdingbar, gekoppelt an ein soziales Ausgleichssystem.

Studiosus-Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch: „Der Menschenrechtsgedanke sollte die Klammer für alle Bestrebungen sein. Wir können nicht allein über den Klimaschutz reden, ohne beispielsweise die Armutsbekämpfung oder Friedensbemühungen mit einzubeziehen.“ Der Tourismus habe ein Dilemma mit dem Klimaschutz, weil die Mobilität der größte Emissionsfaktor sei, aber ohne Mobilität gebe es eben keinen Tourismus. Da helfe als Brückenlösung bis zur Möglichkeit klimaneutralen Fliegens nur Kompensation. „Wir kompensieren mittlerweile alle Reisen durch Investitionen in Biogas-Klimaschutzprojekte. Das ist eingepreist und das tragen unsere Kunden mit, Freiwilligkeit gibt es da nicht mehr.“