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TO DO Award 2022

Himalayan Ecotourism und AguiKat erhalten Auszeichnung

09.März 2022

„Verantwortlicher Tourismus ist notwendig und möglich – und wird heute schon zum 27. Mal auf der ITB Berlin mit einem Preis ausgezeichnet“, freute sich Rika Jean-François, Beauftragte für Corporate Social Responsibility der ITB Berlin bei der digitalen Verleihung. Mit dem internationalen „TO DO Award“ honoriert der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung seit 1995 Initiativen, die Teilhabe von Einheimischen bei touristischen Projekten ermöglichen. 2022 geht der Preis „International Contest for Socially Responsible Tourism“ an das indische Trekking-Projekt Himalayan Ecotourism. Darüber hinaus erhielt die Initiative AguiKat den TO DO Award „Human Rights in Tourism“.

Der Tourismus habe Gewicht, er ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Reiseländer – davon müsse auch die Bevölkerung vor Ort profitieren, so die Essenz der Verleihung. Es seien die Menschen vor Ort, die mit Reisegästen aus aller Welt die Landschaft und Kultur ihrer Heimat teilen. Umso wichtiger sei es, Einheimische an der touristischen Wertschöpfung zu beteiligen.

Der Gewinner des TO DO Awards 2022 – „International Contest for Socially Responsible Tourism“ arbeitet im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Hier liegt der Great Himalayan National Park (GHNP): Dieser wurde 1984 wegen seines Tier- und Pflanzenreichtums gegründet und ist seit 2014 Weltnaturerbe der UNESCO – für Naturschützer:innen ein großer Erfolg. Die lokale Bevölkerung verlor jedoch die Möglichkeit der Waldnutzung – mit herben Einbußen.

Stephan Marchal gründete daraufhin mit Menschen vor Ort die Agentur Himalayan Ecotourism (HET) und bietet nun Trekkingtouren an. Die Löhne legt die Kooperative fest – bestimmt werden sie durch die Forderungen der Mitglieder sowie marktmögliche Preise. Etwa 80 Prozent der Einnahmen fließen als Löhne oder gehen als Rücklagen in das Eigentum der Kooperative über.

Zusätzlich gibt es Projekte für Frauen in der Region oder Möglichkeiten für Gäste, in „homestays“ unterzukommen. So kommt ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus dem Tourismus der lokalen Bevölkerung zugute. Eine (bis Beginn der Corona-Krise) sehr erfolgreiche Arbeit – fast jede Familie profitierte von den gestiegenen Einnahmen. Jetzt hoffen die Menschen, dort wieder anschließen zu können.

Da auch der Blick auf die Rechte der Menschen ein wichtiger ist, wird seit 2017 zusätzlich der „Human Rights Award“ verliehen, der 2022 an die katalonische Initiative AguiKat geht. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement, die Arbeitsbedingungen lokaler Reiseführer:innen in Katalonien zu verbessern. Seit 2016 kämpfen die rund 400 Mitglieder der Initiative für die Rechte und Interessen der Guides.