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Transparenz beim Klimaschutz: Ein blauer Fuß gibt künftig Auskunft

Die sechs Panelteilnehmer diskutieren auf der Bühne.

Die Kunden sollen künftig noch mehr für Klimaschutz sensibilisiert werden

Die Tourismusbranche ist auf dem Weg zu mehr Transparenz bei der Ermittlung und Darstellung des mit dem Reisen verbundenen CO₂-Fußabdrucks einen großen Schritt vorangekommen. Der Verein KlimaLink hat ein mittlerweile ISO-zertifiziertes System entwickelt, das die mit dem Reisen verbundenen klimaschädlichen Emissionen ermittelt und transparent darstellt. Was das für die Tourismusbranche bedeutet und wo noch Herausforderungen auf dem Weg zum Net Zero liegen, darüber diskutierten Xenia zu Hohenlohe und Dr. Willy Legrand am Donnerstag auf dem ITB Berlin Kongress mit Swantje Lehners von KlimaLink und weiteren Branchenvertretern.

„Wir wollen den Klima-Fußabdruck bereits am Point of Sale sichtbar machen – das wird nachhaltige Buchungsentscheidungen deutlich erleichtern“, erklärte Swantje Lehners das Konzept von KlimaLink (https://klimalink.org), das inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass es in der zweiten Jahreshälfte gelauncht werden kann. Während die Daten genau und präzise erfasst werden, soll die Darstellung denkbar einfach sein – ein blauer Fuß, der anzeigt, welcher CO₂-Fußabdruck mit einer Reise verbunden ist. Die Erfassung der CO₂-Äquivalente von Bahn-, Flug-, Bus- und Autoreisen sowie von Hotelaufenthalten soll bereits Mitte des Jahres möglich sein, die Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks von Kreuzfahrten und Ferienwohnungen sowie von Aktivitäten vor Ort soll dann im Laufe der zweiten Jahreshälfte folgen.

Dr. Ingo Burmester, CEO von DER Touristik Central Europe, die das Projekt unterstützt, sieht eine Reihe von Vorteilen. Die Transparenz könne es Veranstaltern erleichtern, ihre Kunden zu nachhaltigen Entscheidungen zu bewegen. Sie helfe dem Unternehmen, das mit dem Sentido Galomar Ecohotel auf Madeira bereits ein energieautarkes Hotel betreibt, bei der weiteren Verbesserung der eigenen Angebote. Darüber hinaus wolle DER Touristik auch Partnerunternehmen dabei unterstützen, selbst klimafreundlicher zu werden. Während Burmeister für die Hotellerie gute Möglichkeiten sieht, klimaneutral zu werden, zeigte er sich für den Flugverkehr deutlich skeptischer. Hier sei es dringend notwendig, verstärkt an CO₂-freien Treibstoffen zu forschen.

Der Weg zu einem veränderten Verbraucherverhalten ist jedoch noch weit. Markus Orth, der Geschäftsführer der Lufthansa City Center Reisebüropartner GmbH, berichtete, dass derzeit nur etwa zwei Prozent aller Reisebuchungen gezielt nach Nachhaltigkeitskriterien erfolgen. Dies gelte insbesondere für Privatkunden, die oft sehr preissensibel seien. Für den Geschäftsreisemarkt zeigte sich Orth optimistischer. „Wir haben allein in Deutschland über 20.000 Kunden im Geschäftsreisebereich. Diese fragen zunehmend nach nachhaltigen Lösungen“, so Orth.

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