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Chancen für Ostafrika

Chancen für Ostafrika

Wie lokale Touranbieter auf dem deutschen Reisemarkt Fuß fassen können

08. März 2023

Welche Geschäftschancen und Kooperationsmöglichkeiten gibt es für Reiseveranstalter in Ostafrika? Dieser Frage gingen Vertreter*innen von Wirtschafts- und Tourismusorganisationen am Messemittwoch im City Cube nach. Für afrikanische Kooperationspartner, darunter eine Delegation rund um die äthiopische Tourismusministerin, beschrieben sie die Möglichkeiten, wie diese Länder vom erstarkenden Langstrecken-Tourismus profitieren können.

Die ostafrikanischen Nationen sind reich an touristischen Highlights. Das touristische Angebot reicht von Safaritouren zu wildlebenden Gorillas in Uganda über kulturelle Stätten in Äthiopien bis hin zu den berühmten Nyungwe Wasserfällen im gleichnamigen Nationalpark in Ruanda. Besonders Kenia und Tansania mit der Insel Sansibar gehören zu bereits zu beliebten Reisezielen der Deutschen. Ein Großteil der Tourist*innen ist mit namhaften Pauschalanbietern unterwegs, führte Dr. Martin Post vom Deutschen Reiseverband (DRV) aus. Er sieht eine deutliche Erholung des Marktes für Langstreckenreisen. Viele Menschen buchen allerdings noch kurzfristig, was den Anbieter die Planung erschwere.

Matthias Lemcke, Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Südliches und Östliches Afrika (ASA), führte die Vorteile seines Vereins aus, in dem unter anderem Tourism Boards, Airlines und Reiseveranstalter organisiert sind. Er bringt unter anderem Delegationen aus Deutschland in Länder mit bisher wenigen internationalen Touristen. Für 2023 ist unter anderem eine Tour nach Angola geplant. Als Berater und ASA-Mitglied führte Guido Bürger aus, dass Tourveranstalter mit einem Alleinstellungsmerkmal auch bei etablierten Anbietern von Pauschalreisen Chancen haben, zum Beispiel wenn sie Vogelbeobachtungen oder kulinarische Events anbieten. Allerdings würden auch immer mehr Reisende online buchen oder – besonders wenn sie ein Land schon kennen – sich ihre Reise selbständig zusammenstellen. Somit stelle auch die Digitalisierung eine Chance für kleine und mittlere Unternehmen dar. Sie können in einigen ostafrikanischen Ländern teilweise auf Förderprogramme zurückgreifen wie von der Weltbank oder der GIZ.

Eine wichtige Erleichterung für Reisende ist das Ostafrika-Visum (East Africa Tourist Visa, kurz EATV). Es gilt bislang für Kenia, Uganda und Ruanda. Möglicherweise werden sich in Zukunft mehr Staaten anschließen. Mit einem Visum lassen sich alle drei Länder bereisen. Es ist 90 Tage gültig und berechtigt zur wiederholten Einreise.