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Vier Länder – vier Tourismus-Konzepte

Vier Länder – vier Tourismus-Konzepte

Tourismusminister*innen skizzieren ihre Strategien für die Transformation

08. März 2023

Wie stellen sich Bahrain, Ägypten, Kroatien und Georgien den Herausforderungen der Zukunft und welche Weichen stellt die Tourismuspolitik in diesen Ländern? Darüber sprach Monika Jones auf dem ITB Berlin Kongress am Messe-Dienstag mit Fatima Al Sairifa, der Tourismusministerin des Königreichs Bahrain, dem ägyptischen Tourismusminister Ahmed Issa und mit Mariam Kvrivishivli, Vizeministerin für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung in Georgien. Die Runde komplettierte die kroatische Tourismus- und Sportministerin Nikolina Brnjac. Die Vertreter*innen der vier Länder präsentierten dabei vier durchaus unterschiedliche Konzepte.

Bahrain, so betonte Fatima Al Sairifa, habe die digitale Transformation sehr effektiv umgesetzt und die Vernetzung der Akteure sowie das Marketing nach außen verbessert. So habe man beispielsweise festgestellt, dass man durch die Zusammenarbeit mit Reisebloggern sehr gezielt bestimmte Besuchersegmente ansprechen könne. Das Konzept des Landes, das bis 2026 jährlich vierzehn Millionen Besucher begrüßen möchte, setzt auf drei Schwerpunkte: die Vermarktung Bahrains, das aus mehr als dreißig Inseln besteht, sowie die Bewerbung als Insel-Destination, als Luxus-Destination und als MICE-Destination. Al Sairifa verwies dabei unter anderem auf die Exhibition World Bahrain, die im November vergangenen Jahres eröffnet wurde, und in der bereits zahlreiche Veranstaltungen stattgefunden haben.

In Ägypten, so betonte Tourismusminister Ahmed Issa, nutze man die Digitalisierung vor allem, um Gesundheits- und Sicherheitsstandards besser und effizienter zu regulieren, und um einen fairen Marktzugang für alle Akteure zu gewährleisten. „Wir wollen es dem Privatsektor leicht machen, sein Potenzial zu entfalten“, beteuerte Ahmed Issa. Da Ägypten in diesem Jahr ein touristisches Rekordjahr erwartet und bis zum Jahr 2028 jährlich dreißig Millionen Besucher anlocken will, gelte es, die Infrastruktur rasch und unbürokratisch auszubauen. So soll es privaten Investoren erleichtert werden, die Zahl ihrer Zimmer zu erhöhen. Und auch die Angebote für Individualreisende sollen ausgebaut werden.

In Kroatien setzt die neue Tourismusstrategie bis 2030 vor allem auf nachhaltigen Tourismus. Die nachhaltige Ausrichtung sei beispielsweise eine Voraussetzung dafür, staatliche Fördergelder zu bekommen, erklärte Nikolina Brnjac. Das Land wolle keine Destination für Massentourismus sein, so die Ministerin, sondern fokussiere sich künftig verstärkt auf Öko-, Aktiv- und Gesundheitstourismus. In Orten, die besondere touristische Hotspots seien, wie etwa die Städte Dubrovnik und Split, gehe es darum, das Gästeaufkommen besser zu regulieren.

Auch Georgien setzt bei seiner touristischen Entwicklung verstärkt auf Öko-, Agro- und ländlichen Tourismus, will sich aber vor allem als das Land der grenzenlosen Gastfreundschaft präsentieren. „Aufrichtige Gastfreundschaft ist Teil unserer DNA, denn hier in Georgien glauben wir, dass jeder Gast ein Geschenk Gottes ist", versicherte Vizeministerin Mariam Kvrivishivli. Das diesjährige ITB-Partnerland präsentiert sich in Berlin nicht nur mit seiner kulturellen Vergangenheit mit einem einzigartigen Alphabet sowie als Wiege des Weinbaus, sondern auch als modernes Land, das sich zunehmend dem Westen zuwendet – und das dank seiner Gastfreundschaft einen Rekordanteil an Wiederholungsbesuchern verzeichnet.