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Brandenburg statt Bali: Workation und Bleisure sind auch innerhalb Deutschlands attraktiv

Gesamtansicht des Workation-Panels.

Die Panelgäste waren sich einig: Workation ist ein Trend, der bleiben wird.

„New Work im Tourismus – was ist drin in Deutschland?“, so lautete der Titel einer Diskussionsveranstaltung auf der Hybrid Stage der ITB Berlin, die von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (www.reiseland-brandenburg.de) organisiert worden war und von Dr. Andreas Zimmer, dem Abteilungsleiter Clustermanagement der TMB, moderiert wurde. Am Dienstagnachmittag ging es um Begriffsklärungen, aber auch um Best Practices und um Perspektiven. Denn das Potenziale des neu entstehenden Marktes, so die Fachjournalistin und Chefredakteurin Sylvie Konzack (https://bleisuretraveller.com/), werde derzeit nur zu etwa fünfzehn Prozent ausgeschöpft.

Professor Peter Neumann von der IU Internationale Hochschule (https://www.iu.de/hochschule/lehrende/neumann-peter/) führte aus, dass es sowohl einen Trend zu neuen Arbeitsformen, die unter dem Fachbegriff New Work zusammengefasst werden, als auch einen Trend zu neuen Reiseformen gebe. Dies betreffe zum einen die Verbindung von Geschäfts- und Freizeitreise, im Fachjargon Bleisure genannt, zum anderen die Verbindung von Arbeit und Urlaub. „Workation ist im Grunde eine Art Arbeitsurlaub, in dem Menschen von einem anderen Ort aus arbeiten können, und zwar möglichst in einer entspannteren und auch inspirierenden Umgebung“, erläuterte Neumann.

Laut Neumann handelt es sich dabei um ein beachtliches Marktsegment. „19 Prozent der Berufstätigen und 30 Prozent der Unternehmen kennen das Konzept Workation“, erläuterte Neumann. Zu den Bleisure-Reisen gebe es eine Studie von Euromonitor, aus der hervorgehe, dass dies eines der am schnellsten wachsenden Reisesegmente weltweit sei. Die neuen hybriden Reiseformen, der Fachbegriff dafür lautet „Blended Travel", die vor allem für die jüngere Generation interessant sind, rücken immer mehr in den Fokus der Tourismusmanager. Innerhalb Deutschlands seien die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Thüringen Vorreiter bei der Entwicklung spezieller Bleisure-Angebote, im Bereich Workation hingegen sei Brandenburg besonders innovativ.

Vanessa Thielemann, Gründerin des Projektes BrALI Team Retreats & Offsites (https://www.brali.org) stellte ihr Konzept näher vor. Sie möchte Teams in Zeiten, in denen viele Menschen im Homeoffice arbeiten, die Möglichkeit geben, sich in inspirierender Umgebung zu treffen, und arbeitet dabkonzackei eng mit dem Netzwerk Zukunftsorte Brandenburg (https://zukunftsorte.land/) zusammen. Wichtig ist ihr, dass ihr Angebot nicht wie ein Ufo wirkt, das irgendwo landet, sondern dass Brücken in die Region und zu den Menschen vor Ort geschlagen werden.

Auf Kooperationen mit Hotelpartnern setzt Nico Gramenz, der unter dem Namen Projekt Bay (https://project-bay.de/) ein europaweites Netzwerk von Workation-Anbietern aufbaut – und dafür auch in Mecklenburg-Vorpommern bereits zahlreiche Partner gewonnen hat. „Wir wollen europaweit ein Netzwerk von 50 Partnern aufbauen, derzeit haben wir schon 32“, erläuterte Gramenz, der sein Angebot nicht nur als Geschäftsmodell, sondern auch als Beitrag zur Regionalentwicklung sieht.