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Kein Wellbeing des Gastes ohne Wellbeing des Teams

Zwei Podiumsteilnehmer stehen auf der Bühne und sprechen zum Publikum.

Hoteliers setzen beim Thema Wellness oft den falschen Fokus

Wir alle wollen uns wohlfühlen, und im Urlaub zählt dieses Ziel doppelt. Doch dass es dazu mehr braucht als einen neuen Pool oder ein noch größeres Spa, dessen waren sich die Teilnehmer:innen des Wellbeing-Panels auf der ITB Berlin 2024 bewusst. Gemeinsam riefen sie die Hoteliers dazu auf, ganzheitlicher zu denken.

In der Sitzung stand die zentrale Rolle des Wohlbefindens bei der Schaffung authentischer Hospitality-Erlebnisse für alle Beteiligten im Fokus. Die Priorisierung des Wohlbefindens könne die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Branche fördern, erklärte Yasemin Oruc von der Hotelschool The Hague. Der Blick müsse auf die ganzheitliche Erfahrung gelegt werden, und der Schlüssel dazu sei Achtsamkeit.

Die holistische Architektin Eileen Meyer (CoCoN by Eileen Meyer) plädierte dafür, auch bei der Architektur in den Dialog mit sich selbst und der Natur zu gehen. „Es ist wichtig, zu verstehen, dass alles in unserer Umgebung unsere Energie zusammenbringt“, erklärte die Wahl-Italienerin mit fränkischen Wurzeln.

Michael Altewischer, Wellness-Hotels & Resorts GmbH: „Beim Thema Wellness verschwenden viele Hotels Zeit und Geld auf immer neue Gadgets, vergessen aber die Investitionen in ihre Angestellten.“ Häufig gebe es in dem Bereich Wellness nicht einmal konkrete Jobbeschreibungen. „Wenn die Angestellte erst als Kosmetikerin, dann als Masseurin eingesetzt wird – dann sorgt das nicht gerade für Zufriedenheit.“ Und ohne zufriedene Angestellte gäbe es keine zufriedenen Kunden.

Dr. Valentina Clergue, EHL Hospitality Business School: „Wer sich wohl fühlt, ist kreativer, erfolgreicher und besser in Beziehungen. Und Gäste, die sich wohlfühlen, sind darüber hinaus auch noch loyal: Wiederkehrend und empfehlend. Wenn Sie Entscheidungen für Ihren Gast treffen, treffen Sie sich auch für Ihr Unternehmen.“ Und auch sie verwies darauf, dass authentisches Wellbeing bei den Angestellten beginne: „Kein Wohlbefinden des Gastes ohne Wohlbefinden des Teams!“

Für Sonal Uberoi, Gründungsdirektorin von Spa Balance, ist Wellness das Vehikel, die Toolbox, die zum eigentlichen Ziel Wellbeing führt. „Schauen Sie, wie die Marktführer Wellness richtig machen, während die meisten unterdurchschnittlich abschneiden“, riet sie den Branchenvertretern. Wellness solle als Kernbestandteil der eigenen Marke begriffen und angenommen werden. Für die gebürtige Kenianerin indischer Abstammung ist es entscheidend, ein sinnvolles Vermächtnis zu schaffen, indem man das Leben der Menschen positiv beeinflusst: „Es gibt dazu keinen besseren Weg, als das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern.“