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LGBTQ+-Menschen werden in 76 Ländern kriminalisiert

Marcel Conrad von A3M auf der Bühne

Marcel Conrad referierte über die Lage in den Ländern der Erde aus Sicht der LGBTQ+-Community

In nur wenigen Ländern der Welt können LGBTQ+-Menschen angstfrei reisen. In weiten Teilen, darunter die bevölkerungsreichsten Staaten auf allen Kontinenten, drohen ihnen dagegen Diskriminierung und Verurteilungen bis hin zum öffentlichen Auspeitschen und der Todesstrafe. Das gab Marcel Conrad, Chief Content Officer bei der Hamburger Reisesicherheits-Analysefirma A3M, am Dienstag auf der ITB Berlin bekannt.

Zu den sichersten Ländern gehören demnach Kanada sowie in Europa die Benelux-Länder, Spanien, Portugal und Dänemark. Deutschland ist, obwohl es hier keine speziell diskriminierenden Gesetze gegen die Community gibt, nicht unter den ersten Top Ten der Sicherheit, kann aber die zweitbeste Kategorie für sich verbuchen.

A3M teilt die Gebiete in fünf Risikostufen von Dunkelgrün für „völlig problemlos“ über Grün, Gelb, Rot bis Dunkelrot für „schwerste Strafen drohen“ ein. Auf 170 von knapp 200 Ländern treffen die Kategorien Gelb bis Dunkelrot zu. In 76 Ländern gibt es homophobe Gesetze. Am homophoben Ende der Skala stehen fast alle nordafrikanischen Staaten und weite Teile des Nahen Ostens, aber auch Russland und Malaysia. Schwerste Freiheits- und körperliche Strafen bis hin zum Todesurteil drohen den LGBTQ+-Menschen in Saudi-Arabien, Iran, Jemen, Afghanistan, Somalia und dem Norden Nigerias.

Einen Lichtblick sah Conrad in zahlreichen Inselstaaten, vor allem der Karibik, aber auch Singapur, Mauritius, Andorra und Slowenien. Dort hätte sich im vergangenen Jahr die Situation verbessert, etwa indem diskriminierende Gesetze aufgehoben worden seien. Sie gehörten aber durchweg noch in die Kategorie Gelb.

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