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NEWS-Blog

Mitglieder:innen sehen in der Pandemie viele Chancen für gewachsene Toleranz

LGBTQ+-Community ist reisestartklar!

Mitglieder:innen sehen in der Pandemie viele Chancen für gewachsene Toleranz

10. März 2022

Die LGBTQ+-Travel Community ist eine bewährte, starke Zielgruppe für viele Tourismusdestinationen. David Paisley, Senior Research Director von Community Marketing & Insights (CMI), machte in seiner Keynote deutlich: „Seine“ Community ist reisestartklar! Sie seien auch nach anderen großen Krisen wie 9/11 oder SARS die ersten gewesen, die wieder unterwegs waren. So auch nun: „Vielleicht, weil wir eine hohe Impfrate haben, vielleicht, weil wir durch häufig erfahrene soziale Isolation noch mehr den Kontakt brauchen.“ Im Anschluss diskutierte unter der Moderation von Rika Jean Francois, Commissioner CSR der ITB Berlin, und Thomas Bömkes, Managing Director bei Diversity Tourism GmbH, ein Panel bestehend aus Giovanna Ceccherini, Advisor bei AITGL – Associazione Italiana del Turismo Gay & Lesbian, Felipe Cardena, President, Colombian LGBT Chamber of Commerce, Board Chairman bei IGLTA, Janette Carter, Vice President of Marketing bei VISIT TAMPA BAY, Kristi Kavanaugh, Vice President bei Global Marketing and Sales Aspen Snowmass und Frédéric Boutry, Coordinator LGBT bei Visit Brussels dieses Thema weiter.

Die LGBTQ+-Community habe zwar bis Mai 2021 die großen Städte gemieden und Gruppenevents abgesagt, dennoch gab es ein Angebot an Touren für kleinere Gruppen oder Paare. Nun stünden die Zeichen für eine deutliche Erholung in 2022 und für eine neue „Normalität“ – aber mit der altbekannten Reise- und Feierfreude.

Von diesbezüglichen Effekten, die ebenso für andere Nischenmärkte attraktiv sein können, berichteten auch weitere Teilnehmer:innen des Panels. Felipe Cardenas bestätigte: „Die Menschen sind bereit, zu reisen.“ Dazu hätten viele in unterschiedlichen Destinationen verstanden, dass Diskriminierung und das Ausschließen ganzer Personengruppen der falsche und schlechteste Weg sei. Die LGBTQ+-Gemeinschaft sei das dynamischste Segment im Tourismus. Vielleicht habe die Pandemie dafür etwas mehr die Augen geöffnet, so Cardenas. Selbst in seiner Heimat Kolumbien, die tief katholisch sei, erfahren die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare mehr und mehr Stärkung.

Mit großen LGBTQ+-Events bringt Frédéric Boutry das Geschäft zurück nach Brüssel. „Die Menschen wollen reisen und feiern – am liebsten in einem sicheren Land“, freute sich Boutry. Zudem seien sie standorttreu und kämen regelmäßig zurück. Für sein jahrzehntelanges touristisches Engagement in diesem Segment erhielt er den LGBTQ+ ITB Pioneer Award.

Giovanna Ceccherini berichtete, dass Italien hart an der Erholung nach der Pandemie arbeite. Die LGBTQ+-Tourismus käme schnell zurück, mehr und mehr Gruppen steuern Italien an, wollen reisen und miteinander in Kontakt sein.

Kristi Kavanaugh setzt mit ihren Kolleg:innen darauf, authentisch zu sein und sich gesellschaftlich zu engagieren. Der Gay Ski Pride Event sei auch immer ein Fundraiser für die lokale Bevölkerung und komme meistens Kinderprojekten zugute. Und die Toleranz und Unaufgeregtheit, die sie ihren Gästen entgegenbrächten, sorge das ganze Jahr über für Tourismus.