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Europas Sommerflugangebot 2025: Spannende Erkenntnisse speziell für Destinationen

In der jüngsten Episode des Travel Hero Podcast der ITB Berlin spricht Charlotte Lamp Davies, Gründerin der Beratung A Bright Approach, mit Olivier Ponti, Director Intelligence & Marketing bei ForwardKeys, über die Trends im Luftverkehr zum Sommer 2025.

Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich: Europa steuert auf ein Rekordjahr zu. Schon das erste Halbjahr liegt 7 % über dem Vorjahr, für die Sommermonate wird ein weiteres Wachstum von 6 % prognostiziert – bemerkenswert angesichts der bereits hohen Basiswerte. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind Kapazitätszuwächse in Zentral- und Osteuropa (+9 %) sowie in Südeuropa (+7 %).

Eine große, digitale Flugplananzeigentafel im Close-Up mit den Uhrzeiten und Namen europäischer Städte

Copyright: Jeshoots I unsplash I Flüge nach Europa boomen...

Zu den auffälligsten Wachstumsmärkten zählen Polen (+14 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+10 %). Auch Länder wie Italien, die Türkei und die USA investieren kräftig in ihre Europa-Anbindung und bauen ihre Verbindungen zum EU27-Raum sowie nach Großbritannien deutlich aus. Besonders stark entwickeln sich Städte wie Warschau mit einem Kapazitätsplus von 20 %, aber auch Alicante und Mailand, die 9 % bzw. 8 % zulegen. Ein interessanter Sonderfall ist Frankreich: Trotz des Wegfalls von 40 Verbindungen verzeichnet das Land keinen Rückgang, sondern eine Umverteilung – weniger Strecken, aber mehr Sitzplätze auf nachfragestarken Routen.

Neben der reinen Kapazität rücken auch Nachfrageindikatoren wie das Suchverhalten stärker in den Mittelpunkt der Analyse. So zeigen die Suchdaten von ForwardKeys besonders hohe Wachstumsraten für Belgien (+28 %) und Polen (+13 %). Aber auch kleinere und bislang weniger beachtete Reiseziele wie Menorca entwickeln sich auffällig positiv – in diesem Fall stärker als andere Baleareninseln. Das eröffnet Chancen für Zweit- und Drittregionen, die abseits klassischer Hauptreiseziele liegen.

Zunehmend wichtig wird auch die Frage, wie sich Reisen in einer Welt verändern, in der ortsunabhängiges Arbeiten zur Normalität wird. Schon jetzt haben 43 % der europäischen Destinationen gezielte Strategien entwickelt, um Remote Worker und digitale Nomaden anzusprechen. Daraus ergeben sich Potenziale für längere Aufenthalte, Nebensaisonauslastung und neue Zielgruppen.

Ponti betont in dem Zusammenhang die wachsende Bedeutung datenbasierter Strategien für Destinationen: Wer frühzeitig erkennt, wo Nachfrage entsteht – etwa über Suchanfragen oder Buchungsverhalten – kann gezielt eingreifen, Kampagnen planen, mit Airlines kooperieren oder neue Verbindungen anstoßen. Gerade in der Nebensaison oder auf schwächer ausgelasteten Strecken lassen sich so mit vergleichsweise geringem Aufwand Wachstumsimpulse setzen. Erfolgreiches Destinationsmanagement bedeutet heute vor allem: Informationsvorsprünge intelligent nutzen.

Im Gespräch wird nicht zuletzt deutlich: Es geht nicht mehr nur um möglichst viele Verbindungen, sondern um strategische Harmonisierung alle Faktoren – zwischen Angebot, Nachfrage und Zielgruppenerwartungen. Flexibilität, Szenarienplanung und ein tieferes Verständnis der Reisemotive werden laut Ponti entscheidend sein, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.

Das komplette Gespräch steht auf itb.com sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen zum Nachhören bereit.

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