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„Fern-Office“: Auf diese Aspekte sollten Unternehmen bei der Planung von Workations achten

Ganz ohne Planung ist die sogenannte Workation jedoch nicht möglich. Raoul Dery ist Gründer und CEO des jungen Unternehmens newworkation.com. Mit seinem Team berät er ebenso kleine wie auch große Unternehmen, worauf rund um das Office in der Ferne zu achten ist. Für unseren Newsroom hat er einige der wichtigsten Fragen beantwortet.

Welche Art von Kunden kommen zu Ihnen?
Bei newworkation.com erhalten wir Anfragen von Unternehmen sämtlicher Größen von Kleinunternehmen bis hin zu Konzernen. Auch Selbstständige und Angestellte suchen nach passenden Workation-Orten und wenden sich an uns. Vor allem in den Branchen IT, Finanzdienstleistungen und Beratung besteht ein großes Interesse. Bevor entsprechende Modelle in Unternehmen integriert werden, legen wir jedoch Wert auf ein gemeinsames Grundverständnis bei Geschäftsführung, Personalwesen und Mitarbeitenden gleichermaßen.

Welchen Stellenwert hat Workation aktuell in Firmen?
Workation-Optionen bieten lediglich rund 8% der Unternehmen an, wie eine Personalleiterbefragung zeigt. Gemäß einer ADAC-Tourismusstudie von diesem Jahr ist Workation für 60% der Erwerbstätigen noch nicht möglich, es zeigen aber etwa 67% der potenziell interessierten Erwerbstätigen Interesse. Entscheidende Faktoren sind Vertrauen, Rahmenbedingungen, Compliance und Kommunikationskultur. Mit unserem newworkation-Ansatz möchten wir Arbeitgeber zu Begleitern der Arbeits- und Lebenszeit ihrer Angestellten machen. Betonen möchte ich, dass Workation für alle Generationen und nicht nur etwa für Gen Z geeignet sind - insbesondere in einer Zeit, in der das Reale eine wichtige Rolle spielt.

Welche Formen von Workation gibt es?
Wir bieten Workations für Einzelpersonen und Teams an, die über einfach nur Arbeiten im Ausland hinausgehen. Sie schaffen soziale Treffpunkte für die neue Arbeitswelt, bei denen verschiedene Perspektiven und Fähigkeiten zusammenkommen. Die Angebote umfassen Kinderbetreuung, Coachings, Weiterbildungen, Workshops, Networking-Events und sogar Wellbeing-Services. Workations bieten nicht nur Arbeitnehmern und Arbeitgebern einen Mehrwert, sondern haben auch das Potenzial, ganze Regionen durch die Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern, Unternehmen, Schulen und Universitäten zu bereichern.

Worauf müssen Arbeitgeber formell achten, bevor sie Teams Workation anbieten?
Das Feld von Workation mag breit erscheinen, viele Elemente sind jedoch bereits in bestehenden Home Office-Regelungen enthalten und lassen sich erweitern. Rechtliche Aspekte wie Arbeitsrecht, Krankenversicherung, Unfallversicherung, Lohnsteuerrecht, Steuerrecht, Aufenthaltsrecht und Sozialversicherung gilt es natürlich zu prüfen. Einführen lässt sich der Workation-Ansatz etwa zunächst für Aufenthalte in der EU. Und Datenschutz- sowie Betriebsgeheimnisfragen gelten nicht nur für Workations, sondern auch für Home Office und Dienstreisen-Regelungen. Die geltenden Regeln können durch eine Erweiterung in Arbeitsverträgen und/oder Betriebsvereinbarungen für Workations festgelegt werden.

Welche Hindernisse kann es als Arbeitgeber geben?
Um Workation-Optionen erfolgreich einzuführen, ist es wichtig, das grundlegende Verständnis von Workation zu klären und die Bedürfnisse der Team-Mitgliedern zu prüfen. Ebenso sollten Unternehmen die Funktionsfähigkeit von Remote-Arbeit überprüfen. Vertrauen spielt natürlich eine zentrale Rolle und lässt sich durch ein einheitliches Commitment und klare Verhaltensregeln untermauern. Genau dafür bieten wir auch einen "CHECK-UP" an, der eine Masterclass, Bedarfsanalyse sowie individuelle Empfehlungen beinhaltet, um Workation-Modelle passend zur jeweiligen Arbeitskultur zu gestalten. Erste Orientierung finden interessierte Unternehmen hier: newworkation.com/werde-workation-arbeitgeber

Wie wählen Sie Plätze aus? Und worauf kommt es dabei an?
Wir konzentrieren uns zunächst auf die EU, planen aber die schrittweise Aufnahme weiterer Destinationen wie zum Beispiel Südafrika (da in der gleichen Zeitzone wie Europa). Das Portfolio umfasst Workation-Unterkünfte, die mehr als nur grundlegende Arbeitsausstattung bieten und für verschiedene Zielgruppen geeignet sind. Eine sichere WLAN-Verbindung und ausreichender Empfang (mindestens LTE) sind wichtig – ebenso wie ein Coworking-Bereich oder zumindest die Nähe zu einem Coworking-Space. Darüber hinaus bieten wir individuelle Leistungen wie Verpflegung, Sport-Angebote, Coaching und Kinderbetreuung an, damit die Workation für alle Beteiligten ein einzigartiges und ganzheitliches Erlebnis wird.

Ob sich der Trend zu Workation und Bleisure bereits in Tourismuszahlen zeigt, darüber unterhält sich Charlotte Lamp-Davies mit Stephen Dutton von Euromonitor Ende Juni in unserer nächsten Ausgabe des Travel Hero-Podcasts. Die Episode finden Sie kommende Woche unter folgendem Link: www.itb.com/podcasts.

Raoul Dery steht lächelnd hinter einem Mikrofon

Raoul Dery, Gründer und CEO von Newworkation

Das Logo von Newworkation in den Farben Schwarz und Orange